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Vermögen legal steuerfrei übertragen

Die 3 besten Modelle zur Sicherung Ihres Familienvermögens

Unternehmer und vermögende Familien stehen oft vor der Herausforderung, ihr Vermögen steueroptimiert an die nächste Generation weiterzugeben. Ohne strategische Planung kann die Erbschaftsteuer erhebliche Teile des Vermögens aufzehren. Im folgenden Beitrag zeigen wir, wie Sie Ihr Vermögen mit drei bewährten Modellen legal steuerfrei übertragen können.

Was ist die Erbschaftsteuer und wen betrifft sie?

Die Erbschaftsteuer betrifft Vermögen, das durch Tod oder Schenkung übertragen wird. In Deutschland gelten folgende Freibeträge:
  • Ehepartner: 500.000 €
  • Kinder: 400.000 €
  • Enkel: 200.000 €
Darüber hinaus gelten Steuersätze von 7 % bis zu 50 %. Besonders Unternehmer, die Firmenanteile oder Immobilien übertragen, spüren die Steuerbelastung deutlich. Durch rechtzeitige Planung und optimale Nutzung der Freibeträge können diese Steuern jedoch stark reduziert oder vermieden werden.

Warum Vermögen oft nach drei Generationen verschwindet

Studien belegen, dass etwa 70 % der Familienvermögen bereits nach einer Generation verschwinden, und nach zwei Generationen sind es sogar 90 %. Ursachen sind mangelnde finanzielle Bildung der Erben, Steuerbelastungen und Vermögenszersplitterung bei mehreren Erben.
Ohne strategische Steuerplanung und eine klare Vermögensstruktur ist es statistisch wahrscheinlich, dass ein großes Vermögen spätestens in der dritten Generation drastisch schrumpft oder ganz verschwindet.

Problemfall illiquide Werte: Zwangsverkäufe vermeiden

Viele Unternehmer besitzen illiquide Vermögenswerte wie Immobilien oder Unternehmen, die im Erbfall schnell zu Problemen führen können. Die Erben müssen oft kurzfristig erhebliche liquide Mittel aufbringen, um die fällige Erbschaftsteuer zu zahlen. Ohne ausreichende Liquiditätsreserven drohen Notverkäufe, die meist unter Wert erfolgen und das Vermögen erheblich mindern.
Die richtige Planung, etwa durch Schaffung von Liquiditätsreserven oder Übertragung in steueroptimierte Strukturen, verhindert solche Szenarien effektiv.

Ist der Wegzug ins Ausland eine Alternative?

Ein häufig diskutierter Lösungsansatz ist der Wegzug ins Ausland. Allerdings gibt es erhebliche rechtliche Einschränkungen:
  • Deutsche Staatsbürger bleiben fünf Jahre nach Wegzug steuerpflichtig.
  • Inländisches Vermögen (Immobilien, Firmenanteile) bleibt steuerpflichtig.
  • Es droht Doppelbesteuerung ohne entsprechende Steuerabkommen.
Für die meisten Unternehmer ist diese Option daher praktisch kaum umsetzbar und rechtlich riskant. Bewährte Gestaltungsmodelle im Inland bieten zuverlässigere Alternativen.

Die 3 bewährten Modelle zur steuerfreien Vermögensübertragung

1. Familienpool (Familiengesellschaft)

Ein Familienpool bündelt das Vermögen (Immobilien, Aktien, Unternehmen) in einer gemeinsamen Gesellschaft, typischerweise einer GmbH & Co. KG. Gesellschaftsanteile werden nach und nach übertragen.
Vorteile:
  • Optimale Nutzung der Freibeträge (alle 10 Jahre erneut möglich).
  • Kontrolle bleibt bei der älteren Generation durch vertragliche Regelungen (Vorkaufsrechte, Entnahmebeschränkungen).
  • Schutz vor Zersplitterung und Zugriff Dritter (z.B. bei Scheidungen).
Ein Familienpool verbindet steuerliche Optimierung und Vermögensschutz optimal miteinander und eignet sich hervorragend für Unternehmerfamilien.
Struktur eines Familienpools über eine GmbH & Co. KG mit Unternehmer, Ehefrau und drei Kindern als Kommanditisten. Die GmbH & Co. KG hält eine Holding GmbH, eine Immobiliengesellschaft sowie eine operative GmbH. Geschäftsführer der GmbHs ist jeweils der Unternehmer.

2. Familienstiftung

Die Familienstiftung erhält Vermögen langfristig, da sie rechtlich selbstständig ist und kein klassischer Erbfall eintritt. Das Vermögen bleibt dauerhaft gebündelt.
Vorteile:
  • Nur alle 30 Jahre fällt eine moderate Ersatz-Erbschaftsteuer an.
  • Vermögen ist vor Zugriffen geschützt (keine Anteile, keine individuelle Verfügung).
  • Nachhaltige Sicherung und Kontrolle des Familienvermögens über Generationen hinweg.
Die Familienstiftung ist ideal für größere Vermögen, die langfristig bewahrt werden sollen. Sie bietet Planungssicherheit über Generationen hinweg.
Struktur einer Familienstiftung mit Unternehmer als Stifter und Stiftungsvorstand, Ehefrau und vier Kinder im Aufsichtsrat und als Destinatäre. Die Familienstiftung hält eine operative GmbH, eine Immobilien GmbH sowie eine Villa am Comer See. Geschäftsführer der GmbHs ist der Unternehmer.

3. Schenkung unter Nießbrauchvorbehalt

Bei diesem Modell übertragen Eltern Immobilien oder renditestarke Vermögenswerte frühzeitig an ihre Kinder und behalten ein lebenslanges Nießbrauchrecht (z.B. Wohnrecht oder Mieteinnahmen).
Vorteile:
• Reduzierter steuerpflichtiger Schenkungswert durch Nießbrauchsvorbehalt.
• Lebenslange wirtschaftliche Nutzung bleibt bei den Eltern.
• Frühzeitige Nutzung steuerlicher Vorteile und Freibeträge.
Die Schenkung mit Nießbrauchsvorbehalt eignet sich hervorragend für einzelne Immobilien oder gezielte Vermögenswerte. Bei umfangreicheren Vermögen ist jedoch meist ein Familienpool sinnvoller.

Fazit: Die richtige Strategie finden

Welches Modell geeignet ist, hängt von individuellen Umständen ab:
  • Familienpool: Für Unternehmer und komplexe Vermögen.
  • Familienstiftung: Für langfristige Sicherung größerer Vermögen.
  • Nießbrauchschenkung: Für einfache und gezielte Immobilienübertragung.
Oft ist auch eine Kombination der Modelle ideal. Wichtig ist, frühzeitig professionelle Beratung (Stiftungsberater, Steuerberater, Rechtsanwälte, Notare) einzubeziehen.
Mit diesen bewährten Modellen sorgen Sie dafür, dass Ihr Familienvermögen sicher, steueroptimiert und generationsübergreifend erhalten bleibt.
Autor: Rico Müller
Geschäftsführer

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